Editorial
«Alles fliesst»
Nichts bleibt gleich: Alles fliesst, alles ändert sich, alles entwickelt sich stetig weiter. Das drückte der griechische Philosoph Heraklit von Ephesus über noch immer bekannte Redensarten aus, wie: «Alles ist in Bewegung, und nichts bleibt stehen.» Die beiden Jahre der Gesundheitskrise sowie der russisch-ukrainische Konflikt rufen uns dies auf schmerzliche Weise in Erinnerung.
Letztes Jahr erwähnte ich in diesem Bericht bereits die zukünftigen wirtschaftlichen Folgen von Covid-19. Die weltweite Pandemie, die zwei Jahre lang angedauert haben wird, scheint hinter uns zu liegen. Leider hat sich mit dem Krieg in der Ukraine eine neue Front der Ungewissheit und Fragilität aufgetan. Viele Personen sind noch immer auf Hilfe, Unterstützung und ein offenes Ohr angewiesen. Es liegt in unserer sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung, alles zu tun, um sie nicht allein zu lassen, ihnen zu helfen und sie so gut wie möglich zu unterstützen.
In diesem Sinn wurde 2018 die Stiftung «Fondation Groupe Mutuel» gegründet. 2021 hat sie erneut zahlreiche Projekte und Vereine, aber auch Studien und die Forschung im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen unterstützt.
Zusammen mit dem Stiftungsrat bin ich besonders stolz auf die umfangreiche Unterstützung von TWIICE. Diese Gesellschaft entwickelt ein Exoskelett der unteren Gliedmassen, wodurch Querschnittgelähmte wieder aufstehen, gehen und Treppen steigen können. TWIICE hilft Personen mit Handicap – auch Kindern –, an Eigenständigkeit und Mobilität zu gewinnen.
Zudem ist die Stiftung 2021 und für die nächsten drei Jahre eine neue schweizweite Partnerschaft mit der Fondation Laureus Suisse eingegangen, mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen über den Sport eine positive, gesunde und eigenständige Lebensaussicht zu ermöglichen.
Und es wurden auch weitere wichtige Unterstützungsmassnahmen durchgeführt. Beispielsweise über eine Solidaritätsaktion des RTS im vergangenen Dezember. Zum Schluss hat die Fondation Groupe Mutuel auch Einzelpersonen unterstützt, die uns für punktuelle Unterstützung bei der Finanzierung von Behandlungen angefragt haben.
An Herausforderungen, denen sich das Schweizer Gesundheissystem stellen muss, fehlt es nicht: Kostenanstieg, Qualität der Behandlungen, Überreglementierung oder falsche finanzielle Anreize.
In diesem herausfordernden und sich ständig weiterentwickelnden Umfeld möchte die Groupe Mutuel zur Stärkung eines liberalen, finanziell nachhaltigen, patientenorientierten und in Bezug auf die Behandlungen hochwertigen Gesundheitswesens beitragen. In diesem Sinn fördert und unterstützt sie die Forschung im Bereich der Gesundheitsökonomie.
Zum einen müssen die Probleme und grössten Herausforderungen des Gesundheitswesens analysiert und Überlegungen angestellt werden, wie darauf reagiert werden kann; zum anderen geht es darum, an den Diskussionen über die Verbesserung des Systems mitzuwirken und praktische Anwendungen für die Groupe Mutuel vorzuschlagen.
Die Förderung der Forschung dreht sich um zwei Schwerpunkte: Überversorgung (wenn eine Behandlung exzessiv ist und keinen Mehrwert für den Patienten bringt) und unangemessene Versorgung (medizinische Leistungen, die für das Symptom oder die Erkrankung nicht angezeigt sind und sogar ein Risiko für die Gesundheit oder das Wohlbefinden der Patientin oder des Patienten bergen).
In unserem Jahresbericht finden Sie eine Übersicht über unsere Tätigkeiten und unsere Unterstützung 2021. Die Fondation Groupe Mutuel hat 2021 mehr als 40 Vereine in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin unterstützt. Vereine und Stiftungen mit konkreten, ehrgeizigen und nachhaltigen Gesundheitsprojekten in verschiedensten Bereichen.
Die Ziele der Stiftung sind ehrgeizig. Sie setzt sich für Gesundheit und Prävention ein. Sie unterstützt Einzelversicherte sowie auch gemeinnützige Einrichtungen, die sich für die Gesundheit in unserem Land engagieren.
Ich freue mich, dass ich die Unternehmungen der Fondation Groupe Mutuel in den kommenden Jahren weiter lenken und stärken darf, um besser auf die Bedürfnisse leidender Menschen eingehen zu können. Damit wir ihnen direkt, ohne umständliche Bürokratie und ohne zu urteilen helfen können. Ganz einfach, um uns für die Bedürftigsten einzusetzen, um uns für Sie einzusetzen. Das ist unsere Aufgabe, unsere Mission.
Karin Perraudin,
Präsidentin